Unterwegs mit Henry Wanyoike!

Schon seit mehreren Jahren besteht eine Freundschaft zwischen dem erblindeten kenianischen Parasportler Herny Wanyoike und unserem Verein, dem LAC Eichsfeld e.V. Henry ist in seinem Land und über die Grenzen hinaus bekannt als mehrfacher Olympiasieger und Weltrekordhalter im Para - Laufsport. In der vergangenen Woche war er zu Besuch in Tabarz und so gab es für uns als Verein mehrfache Möglichkeiten mit ihm zusammenzutreffen und Aktivitäten mit ihm zu planen. Henry spricht besonders gern zu jungen Menschen, die wie er betroffen sind von Blinheit und Seheinschränkung. "Nicht aufgeben" - das ist seine Devise, so sendet er die Botschaft, untermalt mit vielfachen Anekdoten aus seinem Leben, aus. Er selbst hat eine Foundation ins Leben gerufen, einen Kindergarten, in welchem mittellose Kinder eine warme Mahlzeit erhalten und auf den Schulunterricht vorbereitet werden. Er organisiert in Kenia den "Run of Hope", einen Lauf mit inzwischen 12.000 Teilnehmern. Seine Popularität nutzt Henry, um erblindete Menschen in Arbeit zu bringen, Arbeitgeber und die Gesellschaft rüttelt er auf und konfrontiert sie mit dem Thema Inklusion. Überwältigend für uns war der Besuch an der FSU Jena. Hier empfingen angehende Sportlehrer im Rahmen des Förderunterrichtes Sport Henry mit musikalisch rhythmischen Klängen. Eine gelungene Überraschung, ehe Henry von sich, seinem Werdegang, den Höhen und Tiefen in seinem Leben berichtete und Fragen der Studenten beantwortete. Im Anschluss gab es eine Einweisung in das "Guiden", sowohl in Theorie und Praxis durch unser Team vom Guidenetzwerk, denn schlußendlich sollen die zukünfigen Sportlehrer wissen, dass blinde und seheingeschränkte Kinder den Laufsport mit einem Guide uneingeschränkt ausüben können. Manch ein Student nutzte die Möglichkeit, zusammen mit Henry im Lauftandem um das Unigelände zu laufen, sicher ein bleibenes Erlebnis. Spritzig ging es Henry gemeinsam mit Mika und seinem Vater Mario einen Tag zuvor an. Mit einer Pace von 4:09 min "jagten" sie 12 km über den Rennsteig, Respekt! Ruhiger dagegen gestaltete sich der Donnerstag, dort standen ein Besuch im Gothaer Schloss und in der Praxis von Petra, der Orthoptistin, die Henry half, nach seiner Erblindung aus der tiefen Depression herauszufinden, auf dem Programm. Henry ist stets bemüht anderen betroffenen Menschen Mut zu machen und so nahmen wir am 20.11.2023 gern eine Einladung des SFZ Förderzentrum Chemnitz an, um gemeinsam mit ihm einen Informationsnachmittag zu gestalten. Es gibt vielfältige Ansatzpunkte um Menschen mit einer visuellem Einschränkung zu helfen, sich zu bewegen und sich im Sport zu verwirklichen. Unser Guidenetzwerk Deutschland unterstützt mit seinem Registrierungs- und Vermittlungsportal blinde und seheineingeschränkte Sportler, einen Guide für sportlichen Aktivitäten (Laufen, Walken und Wintersport) zu finden und jeder ist willkommen. (www.guidenetzwerkdeutschland.de).